DIE NEUE TEMPORÄRE AUSSTELLUNG DES MUSEUMS PRÄSENTIERT DIE PÄDAGOGISCHE TÄTIGKEIT VON FERENC LISZT

Die Beschäftigung von Liszt als Lehrer steht im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im Liszt-Museum.

Die gemeinsam vom Ferenc-Liszt-Gedenkmuseum und dem spanischen Kulturzentrum Cervantes-Institut organisierte Ausstellung, soll das außerordentlich breite Spektrum des Denkens von Liszt durch seine Lehrtätigkeit aufzeigen. Die Ausstellung ist bis zum 24. Mai 2024 zu sehen. Die Auswahl umfasst seine Briefe, Skizzenbücher, Notenblätter, Tagebucheinträge, Erinnerungen von Zeitgenossen und Dokumente seiner Schüler.

 

                                                     

Foto: Liszt Ferenc Musikakademie/Dénes Erdős

 

"Es ist eine große Freude, dass das Liszt-Ferenc-Gedenkmuseum nach einer langen Zeit der erzwungenen Schließung erneut eine neue thematische Ausstellung in internationaler Zusammenarbeit eröffnen konnte" – sagte Dr. Andrea Vigh, Rektorin der der Liszt Ferenc Musikakademie, bei der Eröffnungsfeier. Sie betonte, dass Liszts Erbe auf der ganzen Welt geschätzt und sein geistiges Erbe auf allen Kontinenten respektiert und gepflegt wird, insbesondere in Ländern, die er einst besucht hat, wie Spanien. Die Ausstellung konzentriert sich auf Liszt als Lehrer, ein Thema, das durchaus von internationalem Interesse sein könnte. Abschließend erklärte sie, dass sie sich freue, dass das Liszt-Museum alles in seiner Macht tue, um dieses Erbe lebendig zu halten, und dass die Ausstellung dokumentiert sei, um der Öffentlichkeit die pädagogischen Prinzipien zu zeigen, die die Akademie auch heute noch prägen.

Javier Valdivielso Odriozola, Direktor des Cervantes Instituts in Budapest, dankte den beiden Institutionen für ihre Zusammenarbeit und hob hervor, dass die spanische Pianistin Mirian Gómez-Morán, die nicht nur bei der Eröffnung, sondern auch bei der Ausstellung mitwirkte, an der Liszt-Akademie studiert hat, ausgezeichnetes Ungarisch spricht und ein Liszt-Stipendiat ist. Außerdem schrieb sie ihre Doktorarbeit über dieses Thema, wodurch die beiden Institutionen durch die Musik in mehreren Sachen miteinander verbunden sind.

Foto: Liszt Ferenc Musikakademie/Dénes Erdős

 

Dr. Zsuzsanna Domokos, Direktorin des Liszt-Museums, wies darauf hin, dass diese Ausstellung mehrere musikalische Herangehensweisen, Musikbeispiele und konkrete Analysen enthält als normalerweise. "Wir haben versucht, in den Verlauf des Liszt-Unterrichts einzutauchen, durch die Erinnerungen seiner Schüler, die Einträge in ihren Musiknoten, die von ihnen geforderten musikalischen Lösungen zu rekonstruieren, und wir versuchen, dem Publikum eine Art Zusammenfassung davon zu präsentieren", betonte sie. Sie erläuterte, dass die Struktur der Ausstellung durch das erhaltene musikalische Erbe und die Lehrmethode eingerahmt wird. Die von Liszts Lehrern Czerny, Salieri, Reicha und Paer erlernten Techniken und Kompositionsmethoden werden auch vorgestellt und spiegeln sich in den technischen Studien, die Liszt später veröffentlichte, sowie in seinen Kompositionen wider.

 

Foto: Liszt Ferenc Musikakademie/Dénes Erdős

 

Sie fügte hinzu: das Ziel war, nicht nur den Klavierlehrer, sondern auch den universellen, vielseitigen Meister zu zeigen, der für alle Initiativen seiner Zeit offen war. Die Ausstellung konzentriert sich daher nicht nur auf Liszts Tätigkeit als Klavierlehrer, sondern auch auf seine musikalischen Interpretationen, seine Erklärungen des poetischen Inhalts, die von ihm hervorgehobenen interpretatorischen Fragen, sein Bedürfnis, den Lehrplan zu erweitern, und seine Hilfe für Kirchenchöre auf dem Gebiet der geistlichen Musik beleuchten. Es gibt uns einen Einblick in die Lehrwerkstatt des Komponisten, da viele der Partituren das Spiel, die Verzierungen und die Läufe bewahren, die Liszts Schüler einst bei seinen Aufführungen hörten oder wie er ihnen die Werke beibrachte. Neben den Feinheiten der Klaviertechnik, der Spielweise, der Handhaltung und des Pedalgebrauchs ist auch Platz für die musikalischen Lösungen des Meisters, seine kompositorische Anregungen, sowie seine Anweisungen, wonach die Schüler seine technischen Lösungen und seine musikalische Interpretation nicht imitieren, sondern ihre eigenen individuellen Ideen für eine möglichst authentische Interpretation der Kompositionen finden sollten. Dafür war es unerlässlich, dass sie auch über den Zeitgeist des Werks gut informiert wurden.

Die Ausstellung wurde von der Horvath Peter Stiftung unterstützt. Die ausgestellten Gegenstände wurden aus dem Museum und der zentralen und der Forschungsbibliothek der Musikakademie sowie aus dem Széchényi Nationalbibliothek, dem Museum für Angewandte Kunst und ausländischen Bibliotheken und Sammlungen zu unserer Verfügung gestellt.

Bei der Eröffnung spielte Mirian Gómez-Morán, ein Kurator der Ausstellung, Liszts Ungarische Rhapsodie Nr. 3, das dritte Stück der 3 Études de concert, Un sospiro. Péter Kiss spielte Liszts Ballade Nr. 2 (h-Moll).

Foto: Liszt Ferenc Musikakademie/Dénes Erdős

 

Foto: Liszt Ferenc Musikakademie/Dénes Erdős

 

                                                       

Foto: Liszt Ferenc Musikakademie/Dénes Erdős