Salon

In einer Ecke des Salons stand eine Miniatur-Bronzestatue Beethovens, die Liszt vom Wiener Beethoven-Komitee geschenkt wurde. An den Wänden hingen wertvolle Bilder, unter ihnen zwei Zeichnungen von Doré, die als Illustration zu Liszts Dante-Symphonie und zu seiner Klavierlegende mit dem Titel ”Der Heilige Franziskus von Paula auf den Wellen schreitend” diente.

Als Liszt im Herbst des Jahres1880 in Italien von der Schenkungsabsicht Chickerings erfuhr, schrieb er diesem, dass er den Flügel an die Budapester Musikakademie schicken möge. Hier ließ er ihn in dem an seiner Wohnung anliegenden Konzertsaal aufstellen; auf dem besonders belastbaren Instrument, dessen Klang heute noch mit dem von modernen Konzertflügeln wetteifert, spielte er selber oft, und ließ auch seine Schüler ran.

Nach seinem Tod wurden beide Chickering-Flügel regelmäßig an der Musikakademie benutzt und 1927/28 vom Hersteller selbst für eine längere Konzerttournee ausgeliehen. Letztens dienten sie nur repräsentativen und musealen Zwecken.

Der Notenhalter aus Silber wurde 1858 hergestellt, mit einem Liszt-Relief in der Mitte, darüber Büsten von Beethoven, Schubert und Weber. Die Namen der Spender, hauptsächlich aus Liszts Wiener und Budapester Umfeld, wurden in den Sockel eingraviert und verewigt Seine Lehrstunden hielt Liszt meistens in seinem eigenen Salon, wo – gemäß zeitgenössischen Beschreibungen – immer ein oder zwei Bösendorfer-Flügel standen.

Der mit der Nummer 7561, dessen Baujahr nicht genau ermittelt werden konnte (um 1873?), ist in Liszts Nachlass verblieben. Das Besondere am sieben Oktave umfassenden (AAA-a4) kurzen Flügel mit zwei Pedalen ist, dass auf seinem Resonanzboden unter den Saiten Einträge in ungarischer und deutscher Sprache zu lesen sind: János Nepomuk Dunkl, Musikalienhändler, Henrik Gobbi, Lehrer der Musikakademie und Chmel Gustav bezeugen, dass Liszt sich dieses Instruments in seiner Wohnung in Pest von 1880 bis zu seinem Tod 1886 bediente. Die Stimmung des mit Mahagoni furnierten, polierten, und schwarz verzierten Instruments ist um einen ganzen Ton tiefer als normal; folglich klingt das mit dem Bösendorfer-Flügel aufgenommene Stück auf der CD, die die Instrumente des Museums vorstellt, um eine große Sekunde tiefer als üblich.

In Liszts Budapester Nachlass ist auch das große Pianino-Harmonium verblieben, das ihm im Januar 1877 von der Bostoner Firma Mason & Hamlin geschenkt wurde. Das mit "Style 496, No. 90243" gekennzeichnete Instrument von 5 Oktaven (CC-c3) und mit Saugwindmechanik wurde 1876 ausdrücklich für Liszt hergestellt, jedoch wurde dieser Typ auch serienmäßig fabriziert und, vor allem nach Liszts günstigem Urteil, um mit dem werbeträchtigen Namen "Liszt Cabinet Organ" vertrieben zu werden. Seine 15 Registerknöpfe und die Kniepedale – für eine Kontrolle der Dynamik – ermöglichen recht vielseitige Klänge. Das Instrument wurde von der Musikakademie geerbt, ist aber 1973 in den Besitz des Ungarischen Nationalmuseums übergegangen und wird, als ständige Leihgabe, im Franz Liszt Gedenkmuseum gezeigt.

Im erwähnten Brief bestimmte Liszt auch über ein anderes, besonderes Instrument: das Pianino-Harmonium von Érard-Alexandre. Dieses ließ er in seine Budapester Wohnung liefern und er sollte sich davon auch im Laufe seiner Umzüge nicht mehr trennen. Das als "piano-orgue" bezeichnete Instrument mit zwei Manualen ist in Wirklichkeit die Kombination zwischen einem Harmonium und einem Pianino. Die Herstellungsnummer des Pianino-Teils (37537-44236.8740 D. N.) lässt darauf schließen, dass es 1866 entstand. Der vordere, mit Druckwindmechanik, 5 Oktaven, (C-c4) versehene, schmalere und niedrigere Teil wurde von Jacob Alexandre und Söhne produziert, bekannter Hersteller in Paris. Der den Pianino-Teil bergende Resonanzkasten ist breiter und höher, hat einen Gusseisenrahmen und sieben Oktave (AAA-a4), verfügt zudem über ein Dämpferpedal und ein Una-Corda-Pedal, zwischen den Blaspedalen des Harmoniums. Dieser Teil wurde von der Firma Érard hergestellt, die dem jugendlichen Liszt bereits bei seiner Ankunft in Paris Ende 1823 unter die Arme gegriffen hatte, um mit ihm bis zu seinem Lebensende eine herzliche Beziehung zu pflegen.

Die Vitrine daneben enthält Erinnerungen an Liszts künstlerische Laufbahn. Unter anderem kann man hier die Urkunde der Ernennung zum Ehrenbürger von Ödenburg zu sehen, wie auch einen silbernen Taktstock: Objekte, die die Stadt dem Meister 1846 verehrt hatte.

Auf dem unteren Regal befinden sich Gegenstände, die Liszt auf seine Reisen mitnahm: Reisetasche, Lampe, Schreib-Utensilien, Schreib-Tischchen, stummes Klavier, usw.